Die größten Risikofaktoren für Ihr Herz

Gegen eine erbliche Vorbelastung und das Alter lässt sich nichts ausrichten, doch die anderen relevanten Risikofaktoren für die Herzgesundheit kann jeder selbst beeinflussen – dies sind sie.

Herzinfarkte zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland, über 300.000 Menschen sind hierzulande Jahr für Jahr davon betroffen. In der Regel geht einem Infarkt eine Verengung der Herzkranzgefäße voraus, also eine Arteriosklerose, auch „Gefäßverkalkung“ genannt. Deren Entstehung können wir durch unser Verhalten beeinflussen, auch wenn nicht alle Risikofaktoren in unserem Machtbereich liegen.

„Die beiden wesentlichen nicht beeinflussbaren Faktoren für die Herzgesundheit sind das Alter und die Familienanamnese. Bei dieser ist vor allem die Frage relevant, ob Verwandte ersten Grades bereits wegen Herzinfarkt oder Schlaganfall behandelt wurden oder einen Bypass erhielten“, erläutert der Berliner Herzmediziner Dr. Patrick Darb-Esfahani von der Kardiologie am Rüdesheimer Platz. „Daneben kann auch das Geschlecht die Gefährdung beeinflussen. Darüber hinaus gibt es allerdings zahlreiche Risikofaktoren, an denen jeder und jede selbst ansetzen kann, um die eigene Herzgesundheit zu verbessern.“

Ernährung und Bewegung
Zu viel Essen ist für das Herz ebenso ungesund wie das falsche Essen. Ungünstig sind vor allem Fetthaltiges, (rotes) Fleisch, stark Salzhaltiges und sehr Süßes. Vitamine und Ballaststoffe tun dem Herzen dagegen gut, also beispielsweise Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Wer darauf setzt, baut auch Übergewicht und damit auf einer zusätzlichen Ebene kardiovaskulären Erkrankungen vor. Das Gleiche gilt für regelmäßige Bewegung, die den Kreislauf „ankurbelt“. Am besten ist es, sich häufig moderat ins Schwitzen zu bringen, anstatt sich hin und wieder auszupowern.

Nikotin und Alkohol
Dass Rauchen die Gesundheit auf vielfältige Weise schädigt, wird bekanntermaßen auch von den Tabakkonzernen nicht mehr bestritten. Auch das Herz-Kreislauf-System leidet unter den Giftstoffen, die beim Rauchen inhaliert werden. Elektronische Zigaretten, die sogenannte Liquids verdampfen, sind nach bisherigem Kenntnisstand ebenfalls gefährlich. Während man auf die Glimmstengel ganz verzichten sollte, darf Alkohol in Maßen genossen werden. Manche Studien kommen sogar zu dem Schluss, dass ein wenig Alkohol das Herzinfarkt-Risiko senke. Allerdings scheint es einen Unterschied zu machen, in welcher Form man ihn zu sich nimmt. Viel Alkohol ist jedenfalls schädlich fürs Herz.

Blutdruck, Blutfett und Blutzucker
Die Blutwerte können auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko hindeuten. So sollte Bluthochdruck regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden. Dabei spielen auch die Ernährung und die körperliche Aktivität eine wichtige Rolle. Das gilt genauso für die Blutfett- und Blutzuckerwerte, die man mit einer gesunden Ernährung erforderlichenfalls absenken kann. Diabetes mellitus geht ebenfalls mit einem höheren Herz-Kreislauf-Risiko einher und sollte daher konsequent behandelt werden.